„Filippas Engel“ – Stifterreise 2024 nach Sayn
Die Reise der Stifter, Freunde und Förderer der Stifterfamilie führte dieses Jahr nach Sayn.
Ein Bericht von Edgar Zeitlhöfer
Warum nach Sayn?
Filippa, die Tochter von Fürstin Gabriela und Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn starb 2001 durch einen tragischen Verkehrsunfall. Nach ihrem Tod fand ihre Mutter Filippas Tagebuch, in dem Filippa festgehalten hatte, dass ihre Einträge durchaus gelesen werden sollen. Die fürstliche Familie beschloss trotz vieler Bedenken, das Tagebuch in Buchform unter dem Namen „Filippas Engel“ im Don Bosco Verlag zu veröffentlichen.
Durch Gespräche mit Pater Bihlmayer, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Don Bosco Stiftung, ergab es sich zum einen, dass das Fürstenpaar eine Stiftung errichtete: Die Stiftung „Filippas Engel“ verleiht Preisgelder an junge Menschen, die von Europa aus Projekte mit starkem sozialem Engagement ins Leben rufen. Darüber hinaus wurde Fürstin Gabriela in den Beirat der Don Bosco Stiftung gebeten, dem sie heute noch gern angehört. So lag es nahe, eine Don Bosco Stifterreise zum Fürstenehepaar nach Sayn anzubieten. So führte „Filippas Engel“ die 15 Teilnehmer vom 11.06.24 bis 14.06.24 nach Sayn zu Filippas Eltern.
Tage voller Begegnungen
Am Tag nach der Anreise empfing uns das Fürstenpaar zu einer Schlossführung. Fürst Alexander erläuterte uns die Geschichte des Schlosses sowie den zweimaligen Wiederaufbau und die damit verbundenen Hindernisse und Schwierigkeiten. Auf spannende und fesselnde Weise brachte er uns die Familiengeschichte ab etwa dem Jahr 1000 bis zur heutigen Zeit nahe.
Von den vielen sehr bekannten Vorfahren sollen hier stellvertretend nur zwei genannt werden: Zum einen Ludwig Adolf Peter zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (Generalfeldmarschall der russischen Armee), der eine wichtige Rolle dabei spielte, die französischen Truppen unter Napoleon von St. Petersburg fernzuhalten. Zum anderen die Hl. Elisabeth von Thüringen, deren Unterarmknochen sich als Reliquie in der Schlosskapelle befindet.
Die dreieinhalbstündige Führung führte uns in Räume des Schlosses, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, und endete in den Privatgemächern bei einem Glas Wein und einem Imbiss. Direkt im Anschluss führte uns Fürstin Gabriela in ihren „Garten der Schmetterlinge“, in dem Schmetterlinge aus vielen Teilen der Welt in ihrer Buntheit zu bestaunen waren. Wöchentlich treffen aus aller Welt Schmetterlingspuppen ein, die in den Herkunftsländern gezüchtet werden und dort den Familien ihren Lebensunterhalt sichern.
Am späteren Nachmittag feierten wir in der Kirche der ehemaligen Prämonstratenserabtei zusammen mit Pater Claudius die Messe auch im Gedenken an die Fürstentochter Filippa.
Beim Abendessen wurde dieser höchst interessante Tag mit all seinen Informationen und Eindrücken verarbeitet.
Touristische Erlebnisse
Am nächsten Tag stand der touristische Teil der Reise auf der Tagesordnung. Wir begannen mit einer Führung durch die Abtei Sayn, die im Jahr 1200 vom Sayner Grafen Heinrich II. gegründet wurde. Ein Bezug zu den Salesianern Don Boscos besteht durch Salesianerpater Willi Madauß, der von 1970 bis 2004 Kaplan und Pfarrer in Sayn war. Mit ihm sind umfangreiche Maßnahmen zum Erhalt und zur Restaurierung der ehemaligen Abtei und der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt verbunden.
Nach Besichtigung der Abtei mit dem wunderschön restaurierten Kreuzgang fuhren wir mit dem Schiff von Vallendar nach Koblenz zum Deutschen Eck, um sogleich mit der Seilbahn über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein zu gondeln, die wir ausführlich besichtigten. Anschließend besuchten wir auch noch die Basilika St. Kastor mitsamt Blumenhof mitten in Koblenz.
Abschied und Rückblick
Am nächsten Tag verabschiedeten sich die Teilnehmer nach dem Frühstück zur Heimreise. Alle waren wir uns einig, dass drei wunderbare Tage mit so vielen bereichernden Informationen und Eindrücken hinter uns liegen, die uns noch lange beschäftigen werden.
Edgar Zeitlhöfler
Salesianischer Mitarbeiter Don Boscos