Willkommen in der Don Bosco Stifterfamilie

Veröffentlicht am: 02. August 2023

Neue Stifterinnen, Stifter und Zustifter stellen sich vor

BIG Stiftung

Man kann die drei Buchstaben im Stiftungsnamen einzeln aussprechen: B–I–G. Oder auch wie das englische Wort „big“, um die Hoffnung zum Ausdruck zu bringen, die Stiftung möge Großes bewirken. In jedem Fall stehen sie für: Boost the Independence of Girls. Dr. Brigitte Gerstenlauer und Dr. Paul Klein sind beide im Vorstand ihrer im Januar 2023 gegründeten BIG Stiftung: „Uns liegt die Förderung von Mädchen und jungen Frauen besonders am Herzen, einfach weil es noch kein Gleichgewicht der Geschlechter gibt. Vor allem im globalen Süden müssen wir uns darum kümmern, dass Frauen die gleichen Chancen wie Männer bekommen. Wir hegen die Hoffnung, dass dies auch zu weniger gewaltsamen Konflikten und zu mehr Nachhaltigkeit führt.“
Beide Stifter gehören schon lange zur Don Bosco Familie und betreuen bis heute das Magazin „SMDB unterwegs“. Dr. Klein kennt die Salesianer bereits seit seinem Zivildienst in einer Don-Bosco-Einrichtung in Augsburg. Seine Frau und er sind überzeugt, dass die Salesianer die besten Partner für ihre Stiftung sind, die man finden kann, denn sie schätzen den ganzheitlichen Ansatz Don Boscos. Es geht nicht nur darum, akute Not zu lindern, sondern auch darum, den Jugendlichen Chancen für ihr ganzes Leben zu geben. „Diesen Ansatz hatte Giovanni Bosco von Anfang an: Es geht nicht nur um den vollen Bauch, vielmehr sollten die Jugendlichen gute Staatsbürger werden und sich in der Gesellschaft einbringen.“
Ein Projekt der Don Bosco Schwestern hat bereits die Neugierde des Stifter­ehepaars geweckt: In Papua-Neuguinea bildet eine Einrichtung ganz gezielt Mädchen aus – und zwar auch in den technischen Berufen, nicht nur klassisch zur Köchin oder Schneiderin. „Mädchen können das!“, sind die Stifter überzeugt. „In Deutschland ist es inzwischen schon normal, wenn ein Mädchen Abi macht und Physik studieren will. Hingegen kann ein Mädchen beispielsweise in Indien froh sein, wenn sie überhaupt lesen und schreiben lernen darf. Aus diesem Grund wollen wir uns mit unserer Stiftung schwerpunktmäßig im globalen Süden engagieren.“
Im Mai waren sie erstmals beim Stifterfest und waren beeindruckt: „Da waren Hunderte Leute aus den unterschiedlichen Ecken Deutschlands, auch von dort, wo es in der Nähe gar keine Don-Bosco-Einrichtung gibt. Es ist schön zu sehen, welch weite Kreise das Don-Bosco-Werk zieht.“

Martha und Karl Kemnitz Stiftung

In seiner Zeit als Polizeibeamter hatte Michael Kemnitz immer wieder mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus schwierigen Verhältnissen zu tun. Hinter seiner Berufswahl stand der Wunsch, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und Menschen zu unterstützen. Vor allem Jugendliche lagen ihm am Herzen. „Meine eigene Kindheit war nicht wirklich stabil. Ich wuchs bis zu meinem elften Lebensjahr überwiegend bei meinen Großeltern auf. Wären sie und die Geschwister meines Vaters nicht gewesen, hätte ich kaum einen Schulabschluss und meine Ausbildung geschafft“. So aber schickten seine Verwandten ihn auf ein Klosterinternat, wo er einen guten Abschluss machen konnte.
Als Polizist sammelte er 40 Jahre lang viele Erfahrungen mit jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen. Oft erlebte er, dass sie nicht von sich aus kriminell waren, sondern aus einem Mangel an Alternativen straffällig wurden. „Vielen fehlte der Rückhalt durch ihre Familie, sie fühlten sich nicht anerkannt, waren frustriert“. Als seine Tante und sein Onkel vor einigen Jahren verstarben und ihm die Verantwortung für ihren Nachlass übertrugen, war für ihn schnell klar, dass er das Geld für benachteiligte Jugendliche einsetzen wollte.
Michael Kemnitz verglich viele Stiftungen bis er schließlich Don Bosco wählte, weil ihm die soziale Ausrichtung und der Fokus auf junge Menschen gefielen. Die Arbeit der Salesianer im Kloster Benediktbeuern kannte er bereits. Vor allem das Zentrum für Umwelt und Kultur begeisterten ihn. Bei einem Stiftertreffen in Benediktbeuern beeindruckten ihn besonders die Berichte von Auszubildenden aus dem Jugendhilfezentrum Don Bosco im hessischen Sannerz. „Es waren unter anderem junge Geflüchtete, die dort die Möglichkeit erhielten, eine Tischlerlehre zu machen. Sie haben mit großer Begeisterung auf der Bühne ein Möbelstück aufgebaut“, erzählt er.
„Nach einer ausführlichen Beratung im Don Bosco Stiftungszentrum habe ich mich für eine Verbrauchsstiftung entschieden“, sagt Michael Kemnitz. So kann er noch zu seinen Lebzeiten an der Wirkung seiner Stiftung erfreuen – ob er zum Beispiel eine Hobelmaschine für eine Ausbildungsschreinerei mitfinanziert oder sich an der Ausstattung einer Lehrküche beteiligt. „Für mich ist es ein gutes Gefühl, etwas davon zurückgeben zu können, was ich selbst im Leben empfangen habe.“

Zustiftung an die Thomas Mayr Stiftung

„Kein Jugendlicher darf verloren gehen“ – dieser Grundsatz der Salesianer Don Boscos berührt Max Körte sehr. Dem erfolgreichen Manager, Universitätsprofessor und Berater in der Luftfahrt ging es nicht immer so gut: Als Kind hat Max Körte erlebt, was Armut bedeutet. Aber eben auch, wie sich seine Mutter für ihn und seine Brüder einsetzte, unterstützt von seinem Ziehvater, dem Theologen Karl Rahner. Diese beiden Menschen haben ihn sehr geprägt. Seit 25 Jahren lebt er mit seiner Frau Brigitte in Tutzing am Starnberger See. „Ich engagiere mich bei der Tafel und coache junge Menschen auf ihrem Ausbildungs- und Berufsweg.“ Es ist ihm wichtig, Verantwortung für die nachfolgenden Generationen zu übernehmen.
Seit Jahren besuchen die Körtes das nahegelegene Kloster Benediktbeuern. Im dortigen Aktionszentrum erlebten sie, wie Jugendliche von gut ausgebildeten Pädagogen begleitet werden. Nachdem seine Frau und er jahrelang gespendet hatten, beschloss Max Körte, diese Arbeit nun auch mit einer Zustiftung zu unterstützen. „Meine Frau ist leider seit einigen Jahren an Dementieller Alzheimer erkrankt. Deshalb werden wir keine großen Reisen mehr unternehmen. Das Geld war also frei. Die Erträge fließen nun direkt in die Jugendbildungsarbeit der Salesianer in Benediktbeuern.“

Foto BIG Stiftung: Alecs Ongcal / fairpicture / Don Bosco Mondo e.V.
Foto 2: ZUK