Stifterisches Engagement wächst weiter

Veröffentlicht am: 01. März 2023

Zwei 2022 gegründete Don Bosco Stiftungen stellen sich vor

Theo Temme Stiftung

In ihrer Heimatstadt Münster arbeiteten Elisabeth und Theo Temme jahre­lang im Dritte-Welt-Kreis innerhalb einer ökumenischen Aktion, die im Jahr 1998 den „Global march against child labour“ mittrug. Dieser „Marsch gegen Kinderarbeit“ hatte damals weltweiten Erfolg und führte dazu, dass in vielen Ländern Gesetze gegen ausbeuterische Kinderarbeit erlassen wurden. Immer intensiver beschäftigten sich die Temmes mit der Problematik der Einen Welt. Als sie schließlich in die Situation kamen, selbst eine Stiftung gründen zu können, war ihnen völlig klar: Wir wollen uns um Straßenkinder kümmern, ihnen neue Perspektiven verschaffen, so dass sie aus dem Elend herauskommen und einen Beruf ergreifen können. Der erzieherische Ansatz von Don Bosco hatte es ihnen schon länger angetan – seine beeindruckende Pädagogik voll Spiel und Fröhlichkeit, Liebenswürdigkeit und gemeinsamem Lernen, Glauben und Einsicht. In mehreren Don-Bosco-Zeitschriften hatten sie bereits über die Möglichkeit des Stiftens mit Don Bosco gelesen. Daher forderten sie weitere Informationen an und lasen sich in die verschiedensten salesianischen Projekte und Einrichtungen weltweit ein. Immer mehr konzentrierten sie sich auf die Länder Kolumbien, Bolivien und Äthiopien – hier schien ihre Hilfe am nötigsten zu sein. Sie entschieden, dass ihre Stiftung neben der Arbeit mit Straßenkindern auch die Betreuung und Reintegration von ehemaligen Kindersoldaten unterstützen sollte. Am 7. Juli 2017 starb Theo Temme. Die Stiftung, die ihren Ehemann im Namen trägt, gründete Elisabeth Temme im März 2022. Gemeinsam mit zwei engen Freunden kümmert sie sich seither darum, dass die Stiftung Kinder und Jugendliche wirksam unterstützt. Als erstes Projekt wählten sie eines in der Ciudad Don Bosco in Medellín, Kolumbien, in dem ehemalige Kindersoldaten Schutz und Zuflucht finden. Für sie beginnt damit ein langer Weg zurück in ein normales Leben – die Theo Temme Stiftung unterstützt sie dabei.

Agnes Peters Stiftung - solidarische Welt

In der Stifterfamilie ist Agnes Peters keine Unbekannte. Auf dem Gruppenbild von der Stifterreise in Bamberg auf Seite 6 beispielsweise steht sie ganz rechts. Kennengelernt hat sie Don Bosco durch die Don-Bosco-Einrichtung in Helenenberg nahe ihrer Heimat Bittburg. Bei den dortigen Sommerfesten und Adventsbasaren ist sie regelmäßiger Gast. Ihre erste Stifterreise ging vor Jahren in die Eifel. „Seither bin ich bei den Stifterreisen dabei, auch bei den Stiftertreffen in Benediktbeuern und Bonn. Ich fühle mich dort so wohl – und der Austausch mit Gleichgesinnten ist mir wichtig, zudem lerne ich dabei viel Neues.“
Agnes Peters stammt aus einer kleinbäuerlichen Familie. Das hat ihre Einstellung und Lebensweise bis heute geprägt, so sagt sie. Eine besondere Beziehung hat ihre Familie zu Pater Aloys Hülskamp SDB – um ihn im Gottesdienst zu erleben, fährt sie manchmal bis nach Trier. Prägend war auch ihre Zeit in Bolivien: Im Alter von 52 Jahren nahm sie sich von ihrer Arbeit frei, um ein Jahr lang Freiwilligendienst zu leisten. Sie wurde nach Bolivien entsandt – und aus einem Jahr wurden sieben. Ihre Heimaturlaube in Deutschland nutzte sie damals zum Spendensammeln und für Vorträge. Auch heute noch ist Agnes Peters als Referentin unterwegs.
Die Arbeit der Salesianer Don Boscos hat Agnes Peters restlos überzeugt, daher überlegt sie schon seit Jahren, selbst eine Stiftung zu gründen, und zwar eine Verbrauchsstiftung. „Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Wenn wir gesellschaftlichen Wandel erreichen wollen, dann brauchen die Benachteiligten unsere Unterstützung. Ich kann doch nicht zufrieden leben und wegschauen, wenn es so viele benachteiligte Kinder um mich herum gibt.“ Dieses Jahr war es nun soweit. Zweimal war sie nach Kamerun gereist, unter anderem um die Don-Bosco-Einrichtungen in Jaounde zu besuchen. Beide Male kam sie unangekündigt und wurde doch herzlich empfangen. Sie sah sich gründlich um und war schließlich überzeugt, dass sie sich über die Stiftung hier engagieren wollte. Ihr zweiter Förderschwerpunkt ist Haiti, ein Land, das ihr seit jeher am Herzen liegt. Ein Vortrag über die „Kleinen Schulen“, den die Don Bosco Mission in Bonn organisiert hatte, beeindruckte sie. „Mir geht es gut mit der Stiftungsgründung. Sowohl die Mitarbeiter, die Patres, als auch Stifter und Förderer überzeugen mich durch ihr Engagement mit Herzblut.“