Stifterfest 2022 – III: Fragen an den Vorstand
Von Benediktbeuern nach Istanbul, von Nürnberg nach Ghana – die Themen beim Don Bosco Stifterfest führten rund um den Globus. Auch Fragen rund ums Stiften wurden geklärt: Der Vorstand der Don Bosco Stiftung informierte über die wichtigsten Themen der letzten Monate – hier ein Auszug.
Weitere Berichte vom Stifterfest 2022: Kamingespräch und vom zweiten Stifterfest-Tag
Dr. Manfred Koch: Zahlen – für Stiftungen nicht unwichtig
Der finanzielle Erfolg des Don Bosco Stiftungszentrums baut auf drei Säulen auf: Mieterträge, Spenden und Vermögenserträge. Die Mieterträge sind konstant. Auch die Spenden sind in den letzten Jahren sehr konstant gewesen – sie zeigen die Großzügigkeit der Stifterinnen und Stifter auf und ihre guten Ideen beim Spendensammeln. Die dritte Säule bilden die Erträge aus Wertpapieranlagen. In den letzten Jahren waren diese stetig angestiegen. Doch 2022 kam es zu einem holprigen Start durch die drei folgenden Anlässe:
- die Ankündigung einer Zinserhöhung,
- die Rücknahme von Unternehmensgewinnprognosen,
- und schließlich die Angst vor einem Krieg Russlands gegen die Ukraine, zu dem es Ende Februar auch kam und der die Börse weiter schwächt.
Die bisherige Anlagestrategie beinhaltete 50 % Renten und 50 % Aktien. Im Aktienbereich konnten 24 % Gewinn erreicht werden, im Rentensektor eine schwarze Null – in Summe stellt dies ein hervorragendes Ergebnis dar. Im laufenden Jahr werden wir uns voraussichtlich etwas umorientieren und den Aktienanteil erhöhen. Wir werden Sie über den Stifterbrief auf dem Laufenden halten.
Pater Stefan Stöhr SDB hat die Verwaltungskosten im Blick
Die Antwort auf die Frage, wie wir die Kosten gering halten können, heißt Synergien! Die Geldanlage im Vermögenspooling-Fonds 3 beispielsweise ist in sich geprägt von Synergien, denn hier haben sich zahlreiche Stiftungen für ihre Geldanlage zusammengetan. Eine weitere Synergie möchte ich nennen: Wir leisten zahlreiche Verwaltungsvorgänge für die Don Bosco Einrichtungen sowie für das Don Bosco Stiftungszentrum mittlerweile zentral in der deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos. Wir haben Versicherungen zentralisiert und dadurch mehr Absicherung bei gleichen Kosten bekommen. Vielleicht die größte Synergie ergibt sich daraus, dass bei Don Bosco nicht nur bezahlte Kräfte am Werk sind. Vielmehr engagieren sich zahlreiche Menschen auch ehrenamtlich für Don Bosco. Dadurch haben wir sehr geringe Personalkosten, viel geringer als bei den meisten Hilfsorganisationen.
Pater Claudius Amann dankt dem ehrenamtlichen Engagement
Wir sind eine Stifterfamilie – und eine Familie beruht auf Gemeinschaft und Kontakt untereinander. Pater Stöhr sprach gerade über den Einsatz der Ehrenamtlichen für Don Bosco. Auch fürs Don Bosco Stiftungszentrum sind schon seit fast zwei Jahren zwei ehrenamtliche, sehr tatkräftige Kräfte an meiner Seite und helfen mir dabei, den Kontakt innerhalb der Stifterfamilie zu pflegen und zu stärken: Frau Birgit Weiß und Frau Dr. Agnes Fischer. Sie sind mit großem Herz und Engagement bei der Sache. Vielen Dank!
Nothilfe Ukraine – Pater Josef Grünner ist nah dran
Beginnen möchte ich mit einem herzlichen Dank an die Stifterinnen und Stifter, an die Spender und Förderer, die fast 1,2 Millionen Euro für die Ukraine-Nothilfe gaben. Ein Stifter rief mich sogar noch vor dem Ausruf der Nothilfe an und stellte Hunderttausende Euro in Aussicht, die sofort überwiesen werden könnten. All diese Zuwendungen ermöglichen sehr konkrete Hilfen: 47 Tonnen Mehl und 300 Betten beispielsweise konnten wir in die Ukraine liefern. Alle 40 Salesianer Don Boscos an acht Standorten in der Ukraine haben sich entschieden, dort zu bleiben und den Menschen vor Ort zu helfen. Aus den eigenen Häusern wurden zunächst die Kinder in salesianische Häuser in Slowenien evakuiert; die meisten sind noch dort, einige sind mittlerweile in Benediktbeuern.
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Stifterfest Teil I: Kaminabend
Stifterfest Teil II: Wirkung vor Ort und weltweit
Fotos: Klaus D. Wolf