Gut gelaufen!

Veröffentlicht am: 24. November 2023

Die Marathonstiftung nimmt es wörtlich: Sie hilft laufend

marathonstiftung

Stifterin der Marathonstiftung ist Michaela Arnoldy. Als Vorstand hat sie ihren Bruder Lothar Wagner SDB eingesetzt. Dieser Name sagt Ihnen etwas? Bestimmt! Als Podiumsgast bereicherte Bruder Lothar Wagner 2018 unser Stifterfest. Zu der Zeit, als Ebola Tausende von Kindern in Sierra Leone zu Waisen machte, leitete er die dortige Don Bosco Einrichtung Fambul. Später wechselte er in den Südsudan – eines der gefährlichsten Länder der Erde. Heute ist er in Liberia und kümmert sich tagtäglich um Kinder, die ihn dringend brauchen: Die „Knastkinder“ im Zentralgefängnis in Monrovia.
Doch zurück zur Marathonstiftung. Ihre Gründung im Jahr 2006 geht auf ein Lauftreffen in Benediktbeuern zurück. Bruder Lothar trainierte damals mit einer Gruppe von Mitbrüdern für den – Nomen est Omen! – Marathon. Pater Christian Vahlhaus SDB gehörte genauso dazu wie eine Reihe von osteuropäischen Mitbrüdern. Bruder Lothar war zuvor in Ghana gewesen und suchte nun nach Möglichkeiten, die dortigen Jugendlichen auch finanziell unterstützen zu können. Während des Laufens hatten die Salesianer die Eingebung, eine Stiftung zu gründen. Nicht aus den Kapitalerträgen könnte diese Stiftung helfen – denn Kapital gab es kaum. Vielmehr entstand die Idee, „laufend zu helfen“, indem man die eigenen Marathonläufe als Spendenaktionen gestaltete. Auch die leiblichen Geschwister Bruder Lothars waren sofort Feuer und Flamme, seine Schwester Michaela Arnoldy brachte gar das gesamte Stiftungskapital auf. Die letzten Hürden bis zur Gründung wurden genommen, als Bruder Lothar auch Pater Bihlmayer SDB, dem Gründer des Don Bosco Stiftungszentrums, davon erzählte. Dieser war begeistert, und wenig später war die Stiftung gegründet.
Seither heißt es: Laufen für Spenden! Für ihre Benefizläufe suchen sich Bruder Lothar, seine Mitbrüder und seine Geschwister Sponsoren aus ihrem Umfeld, die dann pro Runde oder bei Erreichen eines vorab gesetzten Zeitziels einen bestimmten Betrag für die Stiftung spenden. Manchmal findet sich auch ein Unternehmen. „In den ersten Jahren hatten wir Erträge über 100.000 Euro. Seitdem ich in Afrika bin und nur noch selten Marathon laufe, ist es natürlich weniger geworden. Doch einige Förderer sind dazu übergegangen, regelmäßig zu spenden“, so Bruder Lothar. Und weiter: „Die Marathonstiftung steht für Bildung in Afrika. Sie will vor Ort den Leuten Perspektiven geben – das geht nur durch Bildung.“
Im Jahr 2022 schüttete die Stiftung fast 23.000 Euro aus. In Sierra Leone bekamen zwei Jugendliche ein Stipendium, junge Menschen im Gefängnis von Monrovia wurden unterstützt. In dem Gefängnis half die Stiftung zudem, Instrumente zu finanzieren: „Musik spielt bei Don Bosco eine wichtige Rolle – genauso wie der Sport. Einfache Instrument wie die Trommel können für schnelle Lernerfolge sorgen. Nach dem Gefängnis können die Kinder dann unter Umständen in einer Brassband mitspielen und sich so in eine Nachbarschaft integrieren.“
Und nun die letzte Frage an Bruder Lothar: Warum heißt die Marathonstiftung denn mit eigentlichem Namen ‚www.marathonstiftung.de‘? „Damals kam das Internet gerade auf. Wir wollten bei unseren Marathons unbedingt die Webseite der Stiftung hinten auf unsere Trikots drucken und dachten, dann müsse die Stiftung eben auch so heißen. Das hat auch geklappt: Unheimlich viele Leute sind damals auf die Webseite gegangen und haben uns darüber kennengelernt.“

Mehr Infos und Kontakt zur Marathonstiftung

Foto: Don Bosco Mission