Dem Himmel näher

Veröffentlicht am: 13. Juli 2019

Mit 18 Stiftern nach Fulpmes im Stubaital – Eindrücke und persönliche Erfahrungen von Werner und Birgid Korb

Vom 10. bis 14. Juli 2019 erwanderten 18 Stifter und Don Bosco Freunde gemeinsam mit Pater Herbert Bihlmayer und Pater Claudius Amann die zum Teil hochalpinen Berge im schönen Stubaital und kamen dabei dem Himmel näher! Da sich die meisten Teilnehmer schon kannten und wie immer gut verstanden, ist im Laufe der Jahre eine richtige Wanderfamilie zusammengewachsen, die sich jährlich in Fulpmes wiedersieht.

Unser Stubaier Führer Paul brachte uns wie immer mit seiner großen Ortskenntnis und seinem guten Gefühl für die Leistungsfähigkeit der Einzelnen sicher durch die eindrucksvolle Bergwelt, wobei wir natürlich schnell mit der Bergbahn im alpinen Gelände waren und von dort talwärts wanderten.

Das Wetter war wie im richtigen Leben schön bis sehr schön, mal regnerisch und trübe. „Chefkoch“ Walter, ein großer Könner seines Faches und ein Glücksfall für die vielen Don Bosco Studenten im Schülerheim Fulpmes, zauberte uns mit seinem Team jeden Abend neue Köstlichkeiten auf den Tisch. Alle anderen Fäden hatten der Direktor des Hauses Pater Hans Siegmann und seine Sekretärin Angelika Waibl in der Hand. So erlebten wir durch die herzliche Gastfreundschaft des Teams wieder sehr erlebnisreiche und schöne Tage zusammen im Stubaital.

Am Abend entwickelten sich oft sehr persönliche Gespräche über „Gott und die Welt“. Es kam zu neuen Freundschaften und es wurde vor allem mit sehr anregender Begleitung von Akkordeon, Steirischer (Ziehharmonika) und Mundharmonika viel gemeinsam gesungen, denn Singen befreit und hat bekanntlich eine gute therapeutische Wirkung! Den Abschlussgottesdienst feierten wir auch im Gedenken an verstorbene Freunde mit Pater Claudius Amman und Pater Hans Siegmann, die uns mit ihrer salesianischen Offenheit erfahren ließen, wie lebensnah, das heißt nahe an unserem persönlichen Leben, die Liturgie sein kann.

Wanderer in den Bergen kommen dem Himmel näher

So lauten – etwas frei zitiert – Worte von Bischof Stecher aus Innsbruck, die uns im Stubaital begleiteten: Wanderer in den Bergen kommen dem Himmel näher. Dazu möchten wir einige unserer persönlichen Erfahrungen aus den Tagen in Fulpmes beschreiben, die vielleicht auch andere Wanderfreunde nachempfinden können.

Bergbahn zum Stubaigletscher 3210 m Höhe

Die Konstruktion der Bergbahn ist beeindruckend. Oben sind wir dem Himmel sehr nahe, der Rundblick zum Horizont mit vielen Dreitausendern löst einfach nur Staunen aus. Im Rucksack dabei vielleicht auch die Sorgen des Alltags oder persönliche Schicksale. Kann ich hier oben, der Himmel ist ja so greifbar nahe, etwas davon abladen, oder muss ich den vollen Rucksack wieder mit ins Tal nehmen? Wenn ja, eine nächste Fahrt mit der Bergbahn ist möglich!

Dresdner Hütte 2309 m

Vom Stubaigletscher aus erreichten wir mit der Seilbahn die Dresdner Hütte zu einer zünftigen Jause. Im Eingang entdecken wir ein Plakat, das Bergwanderer zu ihrer eigenen Sicherheit auffordert, sich in das bereitliegende Buch mit ihrer Wanderroute und ihrem nächsten Tagesziel einzutragen. Auf dem Plakat in Großschrift zwei Fragen:
Diese zwei Fragen ließen uns beim Abstieg von der Hütte nicht mehr los. Denn wir waren, so empfanden wir es mit den schönen Worten von Bischof Stecher im Kopf, als Bergwanderer „dem Himmel näher“. Aber wo komme ich denn als Mensch her, und wo will ich als Ziel meiner Wanderung einmal hin?

Grava Wasserfälle

Hier stürzen sich riesige Wassermassen mehrere hundert Meter tosend und schäumend in die Tiefe, das Wasser bahnt sich mit großer Kraft als Naturgewalt seinen Weg durch Felsen und unwegsames Gelände und spendet gleichzeitig viel Leben! „Wasser des Lebens“ kommt uns bei diesem Naturschauspiel in den Sinn. Und dabei werden wir auf der Brücke über dem Wasserfall von vielen kleinen Wassertropfen benetzt!

Plötzlicher Regenbogen

Wie ein Wunder spannt sich nach viel Regen und trüben Wolken ein Regenbogen mit seinen wunderbaren Spektralfarben übers Tal. Sein Zenit berührt den Himmel, seine beiden Enden die Erde. Ein Wunder der Natur oder ganz einfach ein Wunder? An trüben, regnerischen Tagen sehe ich physikalisch zwar das gleiche helle Licht, aber nicht die darin auch vorhandenen bunten Spektralfarben. Wenn ich als Bergwanderer dem Himmel wieder einmal näher bin, zeigt sich mir vielleicht erneut ein Regenbogen, und ich erahne dann mehr, was sich dahinter verbergen kann.

Danke für alles in diesen Tagen, es war einfach schön und hat allen gutgetan!