Neues Zuhause für Mädchen
Indien: Don Bosco Mädchenheim Auxilium Navajeevana in Secunderabad
Im vergangenen Jahr haben sich zwölf Stiftungen im Don Bosco Stiftungszentrum mit einer Gesamtsumme von fast 90.000 Euro für die Förderung junger Menschen in Indien eingesetzt: Die ALDO Stiftung, die Ammel Schuster Stiftung, die Angelika Menne Stipendienstiftung Don Bosco, die BIG Stiftung, die Dr. med. Michael und Angela Jacobi Stiftung, die Essener für Jugendarbeit in Indien und Ärzte für die Dritte Welt, die Fr. Pat Sheehy Stiftung, die Jugend Stiftung Merten, die Schlayer Stiftung sowie zwei anonyme Stiftungen.
Einige Stiftungen legen einen besonderen Fokus auf Projekte zur Unterstützung von Mädchen, wie beispielsweise die BIG Stiftung, die das Don Bosco Mädchenheim der Don Bosco Schwestern im indischen Secunderabad unterstützt. Mädchen, die auf der Straße leben und als Kinderarbeiterinnen ausgebeutet werden, bekommen hier ein neues Zuhause. Mädchen und Frauen gelten in weiten Teil der indischen Gesellschaft immer noch als Menschen zweiter Klasse. Die Sterblichkeitsrate vor dem fünften Lebensjahr liegt bei Mädchen um 43 Prozent höher als bei Jungen. Mädchen bekommen oft weniger und schlechtere Nahrung, und im Krankheitsfall ist die Wahrscheinlichkeit einer ärztlichen Untersuchung geringer. Erschwerend hinzu kommt das rigide indische Kastensystem, das vor allem auf dem Land noch fest verankert ist. Viele Kinder fliehen in die Städte, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Meistens landen sie jedoch auf der Straße, wo sie sich mit kleinen Diensten, Betteln oder Diebstählen über Wasser halten. Mädchen sind auf der Straße besonders gefährdet, Betroffene von Gewalt, Ausbeutung und sexuellem Missbrauch zu werden.
In Secunderabad werden viele Mädchen von Sozialarbeitern oder der Polizei zu den Don Bosco Schwestern ins Heim gebracht. Manchmal bringen auch Verwandte die Kinder, da sie sich selbst nicht um sie kümmern können. Bei den Don Bosco Schwestern erhalten die Mädchen regelmäßige Mahlzeiten sowie eine umfassende medizinische und psychologische Versorgung. Viele Mädchen sind durch die Erlebnisse auf der Straße traumatisiert. Ein besonderer Fokus wird auf die schulische Bildung der Mädchen gelegt. In einer von Männern dominierten Gesellschaft ist eine gute Bildung besonders wichtig für Mädchen und Frauen, um später nicht doch in Abhängigkeit zu geraten. Neben Bildung stehen auch Sport, Musik und Tanz auf dem Stundenplan. Durch Teamarbeit werden soziale Kompetenzen und Selbstbewusstsein gestärkt.
„Mit der BIG Stiftung setzen wir uns vor allem für Mädchen und junge Frauen im globalen Süden ein. Die drei Buchstaben im Stiftungsnamen stehen für: Boost the Independence of Girls. Die Don Bosco Schwestern in Secunderabad machen genau das, deshalb unterstützen wir ihre Arbeit sehr gern. Gerade für Mädchen, die von der Straße kommen, sind Selbstvertrauen und eine gute Schulbildung die Schlüsselbausteine ihrer zukünftigen Unabhängigkeit. Und die möchten wir fördern.“
Stifterehepaar Dr. Paul Klein und Dr. Brigitte Gerstenlauer
Beitrag aus dem Stifterbrief 2024-1; Foto: Nishant Ratnakar/ichtv
Eine Übersicht der Förderberichte finden Sie hier