Maya und Marc in der Manege Berlin

Don Bosco ist ganz nah dran an den Menschen! Dieser Satz gilt für den Ordensgründer und er gilt bis heute für die Salesianer Don Boscos und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland und auf der ganzen Welt. Sie helfen selbst und sie helfen direkt. Im Unterschied zu vielen anderen großen Hilfsorganisationen, werden Spenden und Fördergelder nicht etwa weiterverteilt, sondern für die jungen Menschen in den eigenen Einrichtungen verwandt. Besonders deutlich wird dies bei der sogenannten Einzelfallhilfe, bei der Spenden und Fördergelder einzelnen Personen in Not zugutekommen. Letztes Jahr gingen acht Anträge für Einzelfallhilfe im Don Bosco Stiftungszentrum ein – in Höhe von 100.000 Euro. Da schnelles Handeln gefragt war, entschied sich die Don Bosco Stiftung, selbst die Förderungen zu übernehmen. Die Chance-Jugend Stiftung sprang ihr bei und übernahm die Hälfte des nötigen Betrags. Durch diesen Einsatz konnten beispielsweise zwei junge Menschen in der Manege Berlin eine Ausbildung beginnen: Maya und Marc (Namen geändert).  
Maya hat einen Traum: Erst eine Ausbildung in der Gastronomie und dann in einem Kinderheim oder Altenheim arbeiten. Doch auf ihre Bewerbungen kamen nur Absagen, zum einen wegen Corona, zum anderen wegen ihres Hüftleidens. Dies ist zwar bereits operiert, doch für eine lange Zeit wird sie nur unter Schmerzen stehen und gehen. Physiotherapie und tägliche Übungen sind nötig. Durch die Chance-Jugend Stiftung bekam sie einen Brückenausbildungsplatz in der Manege – und dann lief alles glatt. Die Manege kaufte ihr eine Stehhilfe, sorgte für physiotherapeutische Trainings, förderte sie in allen Belangen, gab ihr den aufmerksamen Rahmen, den sie nötig hatte. Plötzlich interessierte sich ein kleines Restaurant für Maya – sie konnte in eine Regelausbildung wechseln! Maya lebt nun allein, kommt manchmal zu Besuch in die Manege. Schwester Margareta, die Leiterin der Manege, bringt es lachend auf den Punkt: „Maya ist losgezogen. Prognose gut.“
Auch Marc hat durch die Chance-Jugend Stiftung einen Brückenausbildungsplatz bekommen. Er hatte keinen Wohnsitz und wohnt deshalb nun in der Manege. Sein Besitz passt in einen Stoffbeutel. Er hat bereits zwei Ausbildungen begonnen, beide wurden wegen Corona gekündigt, da die Betriebe dicht machen mussten. Was Marc nun braucht, kann kein normaler Ausbildungsbetrieb leisten: Er braucht Gespräche, Therapie, ärztliche Fürsorge, Förderunterricht. Das ist eben das Besondere an der Brückenausbildung: Sie ist nicht nur Ausbildung, sondern auch Therapie und Wohnen und Psychologie und jede Menge Gespräche. Leider wird die Brückenausbildung zu keinem Teil vom Staat finanziert. Wieviel Ausbildungsplätze gibt es in der Manege? Immer genau so viele, wie finanziert werden können, im Moment fünf.

„Als Stifter ein solches Feedback zu bekommen, ist einfach toll. Auch alle, die meine Stiftung unterstützen, werden sich über diese Rückmeldung freuen. Ich wünsche Maya und Marc weiterhin alles Gute auf ihrem Weg.“

Stifter Heribert Trunk

Beitrag aus dem Stifterbrief 2022-1; Foto: Manege Berlin

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