Hausaufgaben auf der Straße
Mandalay gilt als das kulturelle Zentrum Myanmars. Doch im Schatten der goldenen Pagoden leben Hunderte von Kindern auf der Straße – und in der Angst, von den Behörden in eine der berüchtigten geschlossenen Jugendeinrichtungen gebracht zu werden. Zudem sind sie auf der Straße gewalttätigen Drogenbanden ausgesetzt. Regelmäßig machen sich die Salesianer Don Boscos auf, um die jungen Menschen auf der Straße zu besuchen, zu unterrichten und – wo immer möglich – mit ihren Familien zusammenzuführen. Eine Stiftung, die anonym bleiben möchte, unterstützt die Straßenkinderprojekte.
„Wir begleiten die Kinder, wir helfen bei den Hausaufgaben, bei der Suche nach einem Job“, berichtet Pater Bo Bo Bosco, der Direktor des Don Bosco Zentrums in Mandalay, das täglich rund 100 Kinder aufnimmt und ihnen eine warme Mahlzeit gibt und Bildungs- und Freizeitangebote stellt. 30 weitere Kinder haben im Wohnheim ein Zuhause gefunden.
Einer von ihnen ist Miki (Name geändert). Er war noch im Kindergarten, als sein Vater starb – seine Mutter musste die sechs Kinder alleine durchbringen. Mit acht Jahren verließ er die Familie, lebte auf der Straße und kam kurze Zeit später mit einem Sozialarbeiter von Don Bosco in Kontakt. Seit drei Jahren lebt Miki nun im Center. Er besucht eine reguläre Schule und ist einer der besten seines Jahrgangs. Bis zu seinem Schulabschluss ist es noch eine Weile hin, doch einen Berufswunsch hat er schon: Miki will Polizist werden.
Foto: Don Bosco Mission Bonn – Peter Kaeser
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